Videobewerbung – was ist das eigentlich? Was verstehen Sie und was verstehen Recruiter darunter? Das Wort beinhaltet durchaus unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten – und mindestens drei unterschiedliche Bewerbungsformen! Nämlich:
Das Live-Video-Interview mit einer Person oder einer Software,
das zeitversetzte Interview mit einer Software und
die Videobotschaft, die Sie (unaufgefordert) im Kontext der Bewerbung mitschicken.
Vor allem letztere Möglichkeit gibt es schon lange. Doch wird sie auch wahrgenommen? Eine interne Umfrage unseres JobCoaches Silvano Vellone mit 10 Unternehmen (8 KMUs und 2 Grossunternehmen) zu deren Bewerbungsprozessen ergab ganz klar ein „Ja“ zu Bewerbungsvideos, dass diese sehr geschätzt, begrüsst und als echter Mehrwert bzw. hilfreicher ergänzender Eindruck zum Lebenslauf angesehen werden. In der Bewerbungsrealität haben sie jedoch noch kaum Einzug gehalten. Nur wenige Recruiter haben tatsächlich Videobotschaften von Bewerber/innen erhalten.
Bloss kein Video! Oder doch?
Ist dieser Kelch auch an Ihnen bis jetzt vorübergegangen? Warten Sie nicht darauf, bis Sie nach einem Video gefragt werden! Gerade weil es so wenig genutzt wird ist dies eine einmalige Chance, sich zu zeigen und Ihrem Profil zum Top-Favoriten zu machen! Das zeigen auch folgende Recruiter-Aussagen aus der Umfrage:
“Ein Video ist viel aussagekräftiger als ein Foto und kann den Lebenslauf (falls der nicht Top ist) auch mal in den Hintergrund rücken lassen.” “Solche Videos zu erstellen erscheint mir nicht ganz einfach zu sein. Ein Video verzeiht nicht ganz so viel wie Papier. (…) Im Umkehrschluss kann mich ein gutes Bewerbervideo aber auch zu einer Einladung verleiten, auch wenn der Lebenslauf nicht top ist.”
Keep in mind: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Bei einem Video laufen 24 Bilder in der Sekunde ab.
Wichtig bei der Aufnahme von Bewerbungsvideos ist vor allem eine gute Selbstdarstellung – und dabei geht es nicht um Perfektion, sondern Aussagekraft. Der Vorteil: Sie haben alle Fäden in der Hand! Sie entscheiden selbst über Hintergrund, Vordergrund, Fragenzusammenstellung und wie das Video schlussendlich zusammengesetzt wird.
Wir unterstützen Sie gerne dabei! Wichtig ist auch: Experimentieren und Ausprobieren ist kostenfrei – Sie können das Video dann immer noch löschen. Doch wagen Sie sich heran – es lohnt sich!
Der Upload ist entscheidend
Wichtig ist: Laden Sie Ihr Video nicht im Video-Format hoch oder senden dieses als Anhang. Erstens ist die Datei meist sehr gross und Sie laufen Gefahr, den Posteingang Ihrer Ansprechperson zu überladen (oder gar im Spam zu landen). Zweitens braucht es viel länger, um zu laden. Und drittens lässt es sich unter Umständen aufgrund Kompatibilitätsproblemen nicht öffnen.
Die strategisch bessere Variante: Laden Sie Ihr Video hoch auf YouTube (öffentlich oder “nicht gelistet”), Vimeo (mit Passwortschutz), Google Drive, Dropbox etc. und integrieren den Link und/oder QR-Code unter Angabe von “Was finde ich dort?” in Lebenslauf, Mail, online Formular, Social Media Profil etc.).
Und wenn die Videobewerbung keine Wahlmöglichkeit ist, sondern von Ihnen verlangt wird?
Tipps für das Robot-Interview
Eine Möglichkeit, die Interviewsituation mit einem Roboter zu üben, bietet die kostenfreie App Talentcube (für Android und IOS). Diese Plattform ermöglicht die Beantwortung und Aufnahme von Interviewfragen in einem Video. Sie können die Antworten danach selbst in Ruhe ansehen, analysieren, löschen, optimieren, neu aufnehmen – und wenn Sie wollen und bereit sind: hochladen und versenden. Damit kommt TalentCube sehr nahe an die zeitversetzten Interviews mit einer Software heran, in denen die Fragen von einem “Bot” gestellt werden, und in denen Sie selbst entscheiden, wann und welche Version Sie abschicken wollen.
Was passiert dann mit den Videos? Es gibt zwei Auswertungsmöglichkeiten.
In Grosskonzernen analysiert ein Algorithmus Aussagen und Verhalten im Video, interpretiert Worte, Mimik, Gestik, und fasst zusammen, zu wie viel Prozent er Sie geeignet hält für den Job, für den Sie sich bewerben. Doch auch wenn ein Roboter das Video analysiert – am Ende der Entscheidungskette steh ein Mensch, der das digital Analysierte beurteilt und persönlich überprüft.
Gerade in KMU und überall dort, wo die Videobewerbung nicht im Rahmen des automatisierten Bewerbungsprozesses fix vorgesehen und integriert ist, können Sie allerdings davon ausgehen, dass ein “ganz normaler Mensch” Ihr Video ansieht und auswertet.
Dazu noch eine kleine Randbemerkung: Natürlich ist jede maschinelle Auswertung fehleranfällig. Doch Achtung: Die Recruiter tragen ebenso wie Sie den Nachteil daraus, wenn Algorithmen nicht passend entscheiden! Letztlich ist es ihre Verantwortung und ihr Interesse, die Algorithmen so zu nutzen, dass sie passende Kandidat/innen erhalten. Als Bewerber/in arbeiten Sie sozusagen nicht gegen die Maschine, sondern nutzen idealerweise zusammen mit Personalverantwortlichen die Automatismen als beidseitiges Verständigungs- und Filtermedium.
Wünschen Sie sich Unterstützung in der Video-Bewerbung?
Unsere JobCoaches sind für Sie da – mit technischer sowie inhaltlicher Beratung und wertvollem Feedback zu Ihrer Wirkung. Wir trainieren, erstellen und besprechen mit Ihnen Ihre Videos, um Ihren Auftritt und Ihre Wirkung zu optimieren. Für starke Video-Botschaften, die Ihre Job-Chancen ganz klar erhöhen!
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